Erfolgreiche erste Aktion des Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte Karlsruhe
So eindrucksvoll wie das Bild der über 1.000 Karlsruherinnen und Karlsruher, Hand in Hand um das Bundesverfassungsgericht, war auch die überregionale Aufmerksamkeit für die erste öffentliche Aktion des Karlsruher Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte. Das unbeständige Wetter im Laufe des 23. Mai, dem Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes und damit Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland, ließ die Organisatoren aus dem Kreis der mittlerweile 55 Bündnispartner noch bis zuletzt grübeln. Ob es wohl gelingen würde, die angekündigte Menschenkette um das Bundesverfassungsgericht zu schließen?
Die Mühe wurde jedoch belohnt. Schon eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Beginn der Aktion strömten engagierte Bürgerinnen und Bürger zum Bundesverfassungsgericht und formten sich, koordiniert durch das Organisations-Team und dessen freiwillige Helferinnen und Helfer, zu einer beeindruckenden Menschenkette. Um 18:40 Uhr verkündeten fünf Bläser des Badischen Staatstheaters mit einer Fanfare sowie das Geläut mehrerer Kirchenglocken die erfolgreiche Schließung der Menschenkette entlang der rund 650 Meter langen Strecke. Applaus brandete auf, die Badischen Neusten Nachrichten (BNN) titelten mit Blick auf diesen Moment:
„Es ist ein mächtiges, symbolhaftes Bild, das von Karlsruhe aus in die Republik geht.“
Badische Neuste Nachrichten (online) vom 23.05.2024
Insgesamt war das Medieninteresse an der Aktion am 75. Jahrestag des Grundgesetzes sehr hoch. Schon am Mittag konnte Stefanie Wally, eine der Sprecherinnen des Bündnisses, im Deutschlandfunk ausführlich auf die Ziele der Menschenkette mit Geburtstagsfeier eingehen und das Bündnis für Demokratie und Menschenrechte Karlsruhe vorstellen.
„Wir wollen auf der einen Seite die Freiheit feiern, die uns das Grundgesetz schenkt. Auf der anderen Seite wollen wir ein Signal senden, den Rechtsstaat zu schützen, der im Moment ein Stückt weit bedroht ist.“
Stefanie Wally, Sprecherin des Bündnisses, im Deutschlandfunk vom 23.05.2024
Zahlreiche Vertreterinnen lokaler und nationaler Medien ließen es sich aber auch nicht nehmen, bei der Aktion selbst vor Ort zu sein und live zu berichten. Ka-news stellte einen Liveticker zur Aktion bereit, der SWR schaltete mit Rechts-Experte Frank Bräutigam gleich dreimal live von der Menschenkette aus in die SWRAktuell-Nachrichten.
„Die Symbolik dahinter wird schnell deutlich: Es geht darum, für die Werte des Grundgesetzes einzustehen, es zu verteidigen. Es passt aber auch gut in die aktuelle politische Debatte unter dem Stichwort ‚mehr Schutz für das Bundesverfassungsgericht‘ als unabhängiger Player.“
Frank Bräutigam, ARD-Rechtsexperte in SWRAktuell Baden-Württemberg vom 23.05.2024, 18 Uhr
Direkt nach dem Bericht vom offiziellen Staatsakt aus Berlin schaltete darüber hinaus die Tagesschau nach Karlsruhe zur Menschenkette, in den heute-Nachrichten des ZDF war sie sogar der Aufmacher der 19-Uhr-Sendung mit Jana Pareigis. Den Abschluss der nationalen Fernseh-Berichterstattung markierte das heute-journal im ZDF unter anderem mit Stimmen von Teilnehmenden der Menschenkette.
Nach dem überaus erfolgreichen ersten Teil der Aktion zogen die Teilnehmenden zum Schlossplatz weiter. Nach der Menschenkette fand dort die symbolische Geburtstagsfeier für das Grundgesetz statt. Nach einer kurzen Ansprache durch das Bündnis mit einer „Grußbotschaft des Grundgesetzes“ wurde, begleitet durch die Bläser des Staatstheaters, dem Geburtstagskind ein Ständchen gesungen. Mit „Heute kann es regnen, stürmen oder schnein“ und gemeinsamen Anstoßen fand die Veranstaltung ihr offizielles Ende. Viele der Teilnehmenden verweilten jedoch noch länger, trotz einsetzendem Regen, auf dem Schlossplatz und ließen den ein oder anderen Sektkorken knallen.
„Wir sind sehr zufrieden. Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Die Menschen feiern, stoßen an und kommen ins Gespräch. Das wollten wir bezwecken.“
Luca Wernert, Mitglied der Koordinierungsgruppe des Bündnisses, gegenüber ARD/SWR
Dank
Für die entgegenkommende und unentgeltliche Unterstützung der Aktion gilt ein besonderer Dank der Werbeagentur Murr (Druck), Katja Sievers Photography (Fotos), HINTE Marketing & Media (Film).
Über das Bündnis
Mehr als 50 Karlsruher Initiativen, Kirchen, Religionsgemeinschaften, Parteien, Vereine, Verbände, Unternehmen und Institutionen haben sich zum lokalen Bündnis für Demokratie und Menschenrechte Karlsruhe zusammengeschlossen. Nach dem Vorbild des Bündnisses auf Landesebene betont der breite zivilgesellschaftliche und überparteiliche Zusammenschluss das gemeinsame Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der Region.
In der am 08. April veröffentlichten Gemeinsamen Erklärung positionieren sich die Bündnispartner für ihre namensgebenden Werte. Das Bekenntnis zur Menschenwürde sowie zum Demokratie-, Rechtsstaats- und Sozialstaatsprinzip eint die vielfältigen Akteure aus der Karlsruher Stadtgesellschaft.
Als übergreifendes Ziel hat sich das Bündnis der Demokratiestärkung in der Region verschrieben. Dafür werden Anstrengungen gebündelt, die Zusammenarbeit der Bündnispartner intensiviert und Bildungs- sowie Beteiligungsangebote in den Mittelpunkt gestellt. Gesellschaftlicher Zusammenhalt allgemein – in Karlsruhe und darüber hinaus – wird durch die Arbeit des Bündnisses sichtbarer werden und Begeisterung für Demokratie und Menschenrechte verbreiten. Ganz bewusst sind die Ziele des Bündnisses langfristig angesetzt. Eine nachhaltige Wirkung in die Stadtgesellschaft sowie die Etablierung des Bündnisses als Organisation und Plattform sind Anliegen aller Bündnispartner.